Mittwoch, April 24, 2024
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Wer (bisher) verschont ist

Gute Lektüre mit unserem Kurseelsorge-Artikel (in Ausgabe Nr. 16, der Bad Wurzacher Bürger- und Gästeinformation vom 04. August 2021)!

Wer (bisher) verschont ist…

Bilder zum Auftanken: Ein idyllischer Wasserfall – ein stiller Quelltopf – funkelnder Tau – das kühle Nass herrlich erfrischend, und zum Durststillen… WASSER… in unzähligen Formen, d a s Lebenselement: wunderbar!

Aber wie furchtbar hat es sich ins Gegenteil verkehrt! Wurde bei der Unwetterkatastrophe entfesselt zur todbringenden Gewalt. Bilder zum Erschrecken füllten die Nachrichten. Noch lang wird in den Ohren klingen, was Zeugen des Unheils fassungslos stammelten: „Die Leute hilflos überwältigt – grauenhaft, was die Fluten angerichtet haben – so viele umgekommen – nach wie vor zahlreiche vermisst – Existenzen vernichtet – die ganzen Folgen noch gar nicht absehbar – für viele wie ein Weltuntergang.“ 0hnmächtig solch zerstörerischen Gewalten ausgeliefert zu sein, das traumatisiert die Betroffenen. Ihnen geht es wie seit Urzeiten allen, denen es buchstäblich den Boden unter den Füßen weggeschwemmt hat:

GOTT  SEI’S  GEKLAGT!
Ein Aufschrei, verzweifelt die Anklage „O Gott, ich schreie, aber meine Hilfe ist fern!“ (Psalm 22, 2) – So haben es die in NRW und anderswo erlitten. Weltweit erleb(t)en es Unzählige! Wer nicht abgestumpft ist, erfährt dies immer wieder als Skandal, als Anfechtung für den Glauben: dass gegenüber sinnwidrigem Geschehen auch Gott ohnmächtig erscheint. So bei Naturkatastrophen wie verheerenden Überflutungen, und so auch, wenn Menschen vor lauter Not und Problemen sinnbildlich „das Wasser bis zum Hals steht“, die Flut an Kummer + Sorgen ihnen „über den Kopf steigt“.

Trotzdem schreien viele aus ihrer Not zu Gott, wie Jesus am Kreuz. Sie appellieren dringend an ihn, z.B. Ps 69:

„Gott, hilf mir! Denn das Wasser geht mir bis an die Kehle. Ich versinke in tiefem Schlamm, wo kein Grund ist; ich bin in tiefe Wasser geraten, und die Flut will mich ersäufen. Ich habe mich müde geschrien, mein Hals ist heiser! Meine Augen sind trüb geworden, weil ich so lange warten muss auf meinen Gott. Ich aber bete zu dir, o Höchster, zur Zeit der Gnade: Gott, in deiner großen Güte erhöre mich mit deiner treuen Hilfe, denn mir ist angst. Errette mich aus dem Schlamm, dass ich nicht versinke! Dass ich errettet werde vor denen, die mich hassen. Dass mich die Flut nicht ersäufe und die Tiefe nicht verschlinge! Erhör mich eilends, o Gott, denn deine Güte ist tröstlich. Wende dich zu mir in deiner Barmherzigkeit, verbirg dein Angesicht nicht vor mir, denn ich glaube an dich. Nahe dich zu meiner Seele und erlöse sie. Mein Gott, Deine Hilfe schütze mich!“

An Gott als MACHT der GÜTE appellieren: Aus unzerstörbarer Hoffnung tun Menschen das, allem Schlimmen zum Trotz. Weil sie auch unzählige Male behütet blieben und sich als gesegnet erleben. Als gnädig verschont.

12 + x Gründe zum Freuen über das, was nicht passiert ist:

  1. Ich musste bisher keinen Atomkrieg erleben und auch keinen Bürgerkrieg.
  2. Ich wurde nicht von Pest oder Cholera und auch nicht von Corona hingerafft.
  3. Ich musste nicht an Hunger sterben, und extreme Armut kommt hierzulande kaum vor.
  4. Auch muss ich mich nicht zwangsbeglücken lassen, und von Rechtsbeugung höre ich bei uns kaum.
  5. Staatliche Zensur kenne ich hier nicht, ebenso wenig Totalüberwachung.
  6. Minderheiten werden nicht unterdrückt.
  7. Niemandem blieb der Zugang zu Bildung versperrt, und es war nie unmöglich, bezahlte Arbeit zu finden.
  8. Ich bin weder Opfer eines Verkehrsunfalls noch Terroranschlags geworden.
  9. Ich wurde nicht zu Drogen verführt und nicht zur Prostitution gezwungen.
  10. Ich musste keinen Arzt oder Richter oder Politiker bestechen, um Hilfe bzw. mein Recht zu erlangen.
  11. Niemand hat mich ermordet. Sondern ich darf schon ziemlich lang leben:
  12. ein Leben voller Chancen, verglichen mit der Mehrheit der Erdbevölkerung – Fortsetzung erwünscht!

(Dieter Steves)

Sätze, die zu denken geben. Zum Danken – und zum Helfen, Spenden, Beten in Solidarität mit den schwer Getroffenen. – D. Steves sagt es am Schluss ja hübsch doppeldeutig: Erwünscht ist die Fortsetzung dieses kostbaren Lebens – und der Liste! So wünsch ich Ihnen x weitere Gründe zum Freuen!

Ihre Verena Engels-Reiniger

ps: alle Bilder sind gemeinfrei und aus pixabay.