Samstag, April 20, 2024
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MuNaB – MuNaSch – MNB

Gute Lektüre mit unserem Kurseelsorge-Artikel (in Ausgabe Nr. 16, der Bad Wurzacher Bürger- und Gästeinformation vom 05. August 2020)!

MuNaB – MuNaSch – MNB

Welches Kürzel finden Sie brauchbar für die allgegenwärtige „Mund-Nasen-Bedeckung, den Mund-Nase-Schutz, liebe Leserin, lieber Leser?

Auf das Risiko hin, dass Sie genervt abwinken – „Mir egal! Das Ding ist einfach nur lästig! Ja, überflüssig!“ mach ich dieses Stück Stoff/Vlies hier mal zum Thema. Sind wir doch längst beim 3. und damit schwersten Teil der Übung „Leben mit der C-Pandemie“, Ankommen in der neuen Normalität!

Konfliktstoff gibt’s zuhauf: Wie rasch können welche Schutzvorkehrungen gelockert werden? Immer mehr Leute verweigern, sehn sich in ihrer persönlichen Freiheit beschränkt. Riskantes Verhalten, geringschätzige bis aggressive Töne, gar Verschwörungstheorien nehmen zu. Dagegen fallen die (teils Über-)Ängstlichen kaum auf, die allem fernbleiben und dadurch in Gefahr sind, einsam und trostlos zu werden.

Wir stecken echt im Dilemma –  …aber   i s t   d a s   a l l e n   k l a r ???
Obwohl Corona bei uns hier relativ glimpflich verläuft, sind Vorsicht,  Umsicht, Rücksicht wirklich weiterhin nötig. Kliniken, Hotels, Veranstalter etc. müssen auf jede Weise verhindern, dass bei ihnen die Ansteckungen hochschnellen. Gewisse Inkonsequenzen zwischen Vorsichtsmaßnahmen und Lockerungen sind in der Praxis kaum zu vermeiden. Hie und da wirken Schutzbestimmungen verbissen. Das provoziert, wie jeder Zwang Trotz und Abwehr. Dabei brauchen wir in diesen Zeiten vor allem Gelassenheit. Guten Mut. Humor! „…und bleib/ bleiben Sie gesund!“

gemeinfrei aus: Pixabay

Da haben wir nun seit bald fünf Monaten beim Tschüß-Sagen ’ne neue Floskel. Vor Corona hieß es „Mach’s gut! Halt die Ohren steif!“ oder „Pass auf dich auf!“ Manchmal sagten wir auch „Lass dich nicht unterkriegen!“ oder „und alles Gute!“ Hier im Oberland freu ich mich, gelegentlich sogar noch das altbewährte „Behüt‘ dich Gott!“ zu hören. Jetzt aber überall:„Bleib gesund!“ Und jedes Mal stutze ich. Frag mich, ob das denn ich in der Hand habe… Frage mich:

Ist es nur das, was wir nötig haben?

Die meisten von uns können sich nicht total isolieren, wollen’s auch nicht. Hygieneregeln und das Abstandsgebot sollen uns schützen. Doch selbst wenn man die sorgsam einhält, bleibt ein Restrisiko. Drum verabschiedet man sich mit diesem „bleib gesund/ bleiben Sie gesund“ Nützt das was?! Klar, ich weiß, es soll einfach ein guter Wunsch sein. Weil wir alle gefährdet sind. Klingt in meinen Ohren jedoch ängstlich beschwörend: „Dass dich bloß kein Virus erwischt – bleib gesund!“ Das wünsch ich mir natürlich auch. Aber braucht’s nicht am aller nötigsten „die Kraft von oben“?

Also Glauben + Vertrauen, dass Gott uns segnet + behütet in gesunden wie in kranken Tagen, in wirklich allen Lebenslagen?!

Ok, wir sind am Lernen. Auch beim Schlagwort „social distancing“: Gemeint ist ja nur die körperliche Distanz. Wo wir die zurzeit so penibel einhalten müssen, ist’s desto wichtiger, dass wir unsere Sozialkontakte besonders sorgsam pflegen. Und dafür gibt’s ja ‘ne Menge Möglichkeiten, kommunikativ und kreativ, die ein liebevolles Herz aushecken und in die Tat umsetzen kann… Was die Ansteckungsgefahr betrifft, gilt „Wie du mir, so ich dir“ – positiv:

„Schütz ich mich, so schütz ich dich“

Wir haben’s ein großes Stück weit in der Hand, von Corona verschont zu bleiben! Dieses „auf gegenseitig“ erfahren wir zurzeit besonders deutlich. Doch es gilt allgemein: Wer auf die eigne Gesundheit an Leib und Seele achtet, gewinnt Wohlbefinden, erspart der Gemeinschaft Kosten und hat oft noch Kraft, auch anderen zu helfen. „Auf gegenseitig“ steckt bereits im höchsten Gebot der Bibel. Hier dessen 2.Hälfte: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ (Aufgrund der 1. Hälfte, der Gottesliebe)

Das Geniale daran: Es schafft eine Win–Win – Situation

Zu sich selbst gut sein ist nicht egoistisch. Sondern für ein gutes Miteinander braucht’s Menschen, die selbst – bewusst, also sich ihrer selbst bewusst sind: ihrer Stärken und Schwächen, ihrer Chancen und Grenzen. Menschen, die sorgsam auf sich achten und damit anderen Probleme ersparen. Die ihre Fähigkeiten jedoch auch andern zugute einsetzen. – Gottlob dürfen wir eine Menge solcher Zeitgenossen erleben! Und warum es nicht sportlich nehmen als Übung, Selbstliebe und Nächstenliebe in Balance zu halten?

In diesem Sinne: Tschüss, machen Sie’s gut. Achten Sie auf sich! Alles Gute für Sie, auch Gesundheit.

Aber vor allem: Behüt‘ Sie Gott!‘

Ihre Verena Engels-Reiniger